Wien mitgestalten? So kann es gehen!

Text: Francesca Grandolfo

Unzufrieden mit den Bauvorhaben in der Stadt? Statt nur zu kritisieren, können Wienerinnen und Wiener selbst aktiv werden. Neben der Möglichkeit, eine eigene Grätzloase in der Nachbarschaft zu schaffen – wie es Evelyn und Ben in der Gaullachergasse vorgemacht haben (ihre inspirierende Geschichte lesen Sie in unserem Dossier) – gibt es inzwischen mehrere erfolgreiche Beispiele, wie sich Bürger*innen effektiv in den politischen Gestaltungsprozess einbringen können.

Der Schlüssel zum Erfolg: Sich zusammenschließen und mit gemeinsamer Stimme sprechen. Drei Beispiele zeigen, wie das funktionieren kann:

„Gürtelliebe“: Mit Bürgerinitiativen Verkehrsadern neu denken

Die Initiative von Anrainerinnen und Anrainern entlang des Gürtels hat konkrete Forderungen für eine lebenswertere Verkehrsader entwickelt: Je eine baulich getrennte Radspur pro Richtung sowie eine nächtliche Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h stehen auf ihrer Agenda. Die Stadtregierung hat sich bisher nicht festgelegt – doch der öffentliche Druck wächst.

Initiative Naschmarkt: Wie Bürgerprotest Beton in Grünflächen verwandelt

Ein beeindruckendes Beispiel für erfolgreiche Partizipation: Als die Stadt eine Markthalle am Naschmarkt errichten wollte, formierte sich Widerstand. Eine Petition zwang die Stadtverwaltung zum Umdenken. Der neue Plan sieht nun vor, die bisherige „Betonwüste“ zur Hälfte zu entsiegeln und mehr Freiraum für die Anwohnerinnen und Anwohner der Wienzeile zu schaffen.

Büro für Mitwirkung: Die offizielle Schnittstelle zur Stadtpolitik

Wer seine Ideen direkt einbringen möchte, findet seit Kurzem einen offiziellen Weg: Das neu geschaffene Büro für Mitwirkung der Stadt Wien dient als zentrale Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger, die ihre Stadt aktiv mitgestalten wollen. Hier werden Partizipationsprozesse koordiniert und gebündelt.