Der Gürtel schnallt enger und enger

Die Clubs und die Bars sind zweifellos wirtschaftlich mit am stärksten betroffen von der Corona-Pandemie. Wie durch ein Brennglas lassen sich hier die wirtschaftlichen Folgen der Krise analysieren. Wir haben uns mit vier Gastronomen, die am Lerchenfelder Gürtel ihre Lokale betreiben, unterhalten und die Auswirkungen der Pandemie für ihr Geschäft und die soziokulturellen Folgen des eingeschränkten Betriebs diskutiert.

Nachts verwandelt sich der Neulerchenfelder Gürtel in eine Ausgehmeile – normalerweise. Seit März 2020 ist hier alles anders. © AFolwarski



Bei Tageslicht im Concerto am Lerchenfelder Gürtel zu sitzen, ist ein eigentümliches Erlebnis. Nachtschwärmer kennen den zweistöckigen Laden von durchzechten Nächten am Gürtel – hier geht man meistens hin, wenn die anderen Lokale schließen. Die charmante Patina des Inventars, abgenutzt durch jahrzehntelangen Hochbetrieb, fällt im Hellen besonders ins Auge.

Heinz Seidl, Betreiber des Café Concerto.

Uns gegenüber sitzt Heinz Seidl, seit fast 20 Jahren Betreiber des „Concerto“. Nach dem Lockdown hat Heinz bisher nur für zwei Wochen aufgesperrt. Geplant hatte er eigentlich, den Neustart erst im Oktober zu wagen, aber die „Gürtel Nightweek“ (die Covid-Version des Gürtel Nightwalk) hatte ihn bewogen, es eher zu versuchen.

„Die paar Tage, die ich offen hatte, habe ich jedoch vielleicht 10 bis 15 Prozent vom normalen Umsatz erreicht. Aber die Miete rennt weiter, Strom- und Gaskosten auch. Einige Rechnungen kann ich stunden, aber nächstes Jahr muss ich auch das bezahlen“, erzählt er mit dem typischen Wiener Fatalismus in der Stimme. „Koste es, was es wolle“, zitiert er Bundeskanzler Kurz und lacht bitter auf. „Der Fixkostenzuschuss ist noch nicht da und wenn das nicht funktioniert, habe ich ein Problem.

Wenn es länger geht, muss ich konzeptionell was ändern. Vielleicht Frühschoppen organisieren, aber ich bin ein Nachtmensch.

Heinz Seidl, Café Concerto

Dreimal ist der Antrag bisher zurückgekommen – aufgrund von Kleinigkeiten, die fehlen. Mein Steuerberater kommt auch nicht mehr mit.“ Es ist ein Problem, dass sich durch alle Gespräche zieht, die wir geführt haben. Die Anträge für Kurzarbeit und Fixkostenzuschuss, die von der Wirtschaftskammer bearbeitet werden, sind ohne Expertise nicht zu bewältigen. Auf die Frage, wann er denn wieder mit Normalbetrieb rechnet, antwortet Heinz: „Real wird es bis Frühjahr, Sommer nächsten Jahres dauern. Wenn es länger geht, muss ich konzeptionell was ändern. Vielleicht Frühschoppen organisieren, aber ich bin ein Nachtmensch.“

Dann verdient Heinz normalerweise auch den Großteil seiner Einkünfte: „Ab Mitternacht mache ich normalerweise 75 Prozent meines Umsatzes – die Afterhour bringt das Geld.“

Die neue Realität dagegen: „Nun muss ich um die Zeit aber „Letzte Runde!“ sagen und die Polizei kontrolliert scharf. Wenn nach der Sperrstunde noch fünf Gäste da sind – Anzeige. Habe ich alles schon erlebt, da ging es nur um drei Minuten.“ Heinz sinniert: „Der Sinn des Abendgeschäfts ist es, dass Menschen sich kennenlernen, sich austauschen.“ Doch das sei nicht mehr möglich: „Tanzen kann man nicht, die Tische sind weit auseinander, sich einfach dazusetzen geht nicht.

Ich darf keinen Barbetrieb haben oder ich müsste in Plexiglas investieren, aber das kann zwei Wochen später schon wieder durch eine neue Verordnung unsinnig sein. Was ich brauche, ist Planungssicherheit.“

Die Stadt Wien bietet für Clubs einen Zuschuss von maximal 30.000 Euro, wenn ein Corona-Konzept vorliegt. „Aber“, lässt sich Heinz zitieren, „ich kann kein Corona-Konzept machen, wenn alles in zwei Wochen wieder
anders ist. Ich kann keine Bands und DJs buchen, wenn man nicht weiß, wie es wird.“ Zurzeit hat Heinz geschlossen und einen geharnischten Brief an die Scheibe gehängt, um seine Gründe offen zu legen. „Es ist wirtschaftlich unverantwortlich aufzusperren. Bei 10 bis 20 Prozent des Umsatzes verliere ich mehr Geld, als ich einnehme.“ Die Wirtschaftskammer hat einen Härtefall- Fonds eingerichtet, bei dem Unternehmer bis Mitte Dezember um Hilfe ansuchen können. Allerdings wurde (Stand 27.9.2020) erst ein Viertel der Gelder ausgezahlt. Dabei schrieb „Der Standard“ unlängst, dass Rücklagen von geschätzten 1,7 Milliarden Euro auf den Konten der WKO schlummern.

„Und man muss auch noch lesen, dass EU-Fixkostenzuschüsse durch schlampertes Ausfüllen des Antrages durch unseren Finanzminister nicht genehmigt werden“, ärgert sich Heinz.

Das Geld fehlt überall

Wir überqueren den Gürtel und treffen Sami Ercan, Betreiber des Kramladen. Er hat bereits am 15. Mai wieder aufgesperrt und seitdem herrscht durchgehend Betrieb. „Viele Lokale hatten anfangs unter der Woche aufgesperrt und haben inzwischen wieder geschlossen. Es lohnt sich nicht. Ich habe 10 Prozent Umsatz im Vergleich zum Vorjahr“, erzählt er. Vor dem Lokal befindet sich ein kleiner Schanigarten mit 16 Tischen. „Es war okay im Sommer mit dem Betrieb draußen, aber jetzt ist es zu kalt.“

Sami hat nach kreativen Lösungen gesucht, um der Krise zu trotzen und öffnete im Sommer die Tür zum Veranstaltungsraum. Dahinter hat er ein DJ-Pult aufgebaut, mit dem der Schanigarten beschallt wurde. „Das
stört keinen, der vorbeikommt. Aber die Polizei macht Probleme und droht
mit Anzeigen. Wollen die, dass wir in den Konkurs gehen? Der Verkehr auf
dem Gürtel hat über 80 Dezibel, im Schanigarten waren es 75 Dezibel –
und ich soll leiser drehen. Warum?“ Man spürt, dass Sami sauer ist. „Bei
mir sind die Tische nummeriert. Ich achte auf Abstand und halte jeden an,
der ohne Maske zur Toilette geht. Aber ich schmeiße den Laden zurzeit alleine und ich kann nicht überall gleichzeitig sein. Jetzt haben wir noch die Gästeliste am Hals. Das ist bürokratisch ein großer Mehraufwand.“ Sami bezweifelt den Nutzen dieser Maßnahme – auch auf unseren Einwand, dass es sich nur um die Möglichkeit der Nachverfolgung von Clustern handelt.

„Seit dem Lockdown ist es, als ob mein Kind krank ist und ich nichts dagegen tun kann.“

Sami Ercan, Kramladen

„Ich habe gehört, dass es auch über eine App gehen wird, damit kann ich leben. Aber so ist es Zettelwirtschaft und das kostet wieder Geld.“ Auf die Frage, ob er bisher den Fixkostenzuschuss bekommen hat, antwortet er: „11.000 Euro wurden beantragt, bekommen habe ich 2600 Euro.“ Die Gürtelbögen werden von der Stadt Wien vermietet. „Wir haben die ersten drei Monate keine Miete gezahlt – das ist noch offen.

Seit Juli zahle ich wieder voll, obwohl die Wiener Linien wussten, dass ich nur einen Bruchteil der beantragten Fixkosten bekommen habe und sie unsere Umsätze kennen.“ Er echauffiert sich: „Sie wollten die Umsätze vom 14. März bis zum 14. Mai sehen. Da war der Lockdown – Wir hatten zu. Aber nein, sie wollten eine Bescheinigung vom Steuerberater sehen. Was soll das?“ Sami vermutet, dass nach der Wahl die Sperrstunde von 1:00 Uhr auf 22:00 Uhr zurückgesetzt wird.

„Vor der Wahl riskieren sie das nicht, um keine Wähler zu verlieren. Wenn wir früher zusperren müssen, gehen die Leute nach Hause oder in den Park. Von einer Flasche trinken fünf Leute und Abstand wird nicht eingehalten. Das ist viel gefährlicher“, argumentiert er.

Auf die Frage was besser laufen könnte, kommt stante pede die Antwort: „Die Fixkosten müssen zu 100 Prozent übernommen werden. Die Bürokratie ist chaotisch, sie geben keinen Zentimeter nach bei den Gesetzen. Es sind zu viele und auch widersprüchliche Bestimmungen. Wenn ich zum Beispiel einen Musiker mit seiner Gitarre auf die Bühne stelle, darf ich kaum Leute im Laden haben, sonst 100. Das eine gilt als Veranstaltung, der normale Betrieb nicht.“

Sami verlangt logische Regelungen und Auflagen und er möchte, dass die Politik den Gastronomen zuhört. Er weiß nicht, wie lange er noch durchhält. „Seit dem Lockdown ist es, als ob mein Kind krank ist und ich nichts dagegen tun kann.“ Aber seine Stammgäste halten ihm die Treue und bringen Freunde mit. „Sie machen das, um mich zu unterstützen und ich bin dafür sehr dankbar.“ Als Wirt kennt er seine Gäste: „Die Leute sind schlecht drauf. Alle sind wahnsinnig gestresst. Das Geld fehlt überall.“

Just in diesem Moment trudelt bei Sami eine SMS ein: Der für den Abend gebuchte DJ fragt, ob er auflegen soll oder nicht. Ja, er soll kommen. Aber vom Normalbetrieb ist der „Kramladen“ dennoch denkbar
weit entfernt.

Ein schwerer Schlag

Wir gehen weiter ins Chelsea und treffen Othmar Bajlicz. Sein Lokal ist eine Wiener Institution und zog nach seinen Anfangsjahren in der Josefstadt als erstes Lokal in die Gürtelbögen. Othmar fährt dreigleisig: Fast jeden Abend legen DJs auf, Konzerte finden regelmäßig statt und seit 1990 zeigt der ehemalige Wacker-Innsbruck-Fußballprofi hier alle relevanten Spiele. „Der Fußball rettet uns zur Zeit“, erzählt er. „Wir haben circa 60 bis 70 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr. Wir machen seit dem 1. Juni unter den amtlich vorgegebenen Bestimmungen wieder Konzerte – hauptsächlich mit lokalen Bands, weil die internationalen Acts nicht reisen können oder dürfen. Das ist für uns ein schwerer Schlag, weil wir unter normalen Umständen bis zu Zweidrittel internationale Bands einladen. Geld lässt sich mit maximal 100 Zuhörern nicht verdienen. Aber die Konzerte werden gut angenommen, auch wenn es natürlich was anderes ist, Bands im Sitzen, mit Abstand und mit Maske anzusehen.“

Othmar Bajlicz, Betreiber des Gürtellokals Chelsea.

Othmar sieht es pragmatisch: „Ich kann es nicht ändern, was soll ich machen?“, fragt er. „Wir kommen irgendwie über die Runden, aber seit dem 15. März sind die Zahlungen ans Finanzamt und an die Gesundheitskasse gestundet. Wir hoffen auf einen Nachlass oder zumindest die Möglichkeit, die Schulden abzustottern. Ob wir durchhalten, sollte die Krise länger als erwartet dauern, ist abhängig davon, was mit diesen Schulden passiert.“

Auf die Frage nach dem Fixkostenzuschuss antwortet Othmar: „Ich habe die Hälfte von dem bekommen, was ich beantragt habe. Aber man darf nicht vergessen: Der erste Antrag galt nur für die ersten drei Monate seit dem Lockdown. Wir haben jetzt Mitte September und wenn man keine Rücklagen hat, wird es schwierig. Der Fixkostenzuschuss wird in drei Tranchen ausgezahlt und das läuft sehr schleppend“, kritisiert er. Die Fixkosten ab dem 15. Juni kann man noch gar nicht einreichen, weil die Bürokratie noch nicht soweit ist. Er bilanziert: „Der Fixkostenzuschuss
ist keine große Hilfe. Mein Steuerberater hat anfangs selber nicht gewusst,
wie man den Antrag einreicht und musste sich erst eine Einschulung besorgen.“ Othmar fragt sich: „Man bekommt maximal 70 Prozent Fixkostenzuschuss, warum nicht 100 Prozent?“

Dank des Gastgartens und der Fußballspielübertragungen im Chelsea konnte der Sommer verhältnismäßig gut über die Bühne gebracht werden. Nun stehen mit einer möglichen Vorverlegung der Sperrstunden sogar die Fußballübertragungen auf der Kippe.

Sorgen macht ihm auch eine mögliche Vorverlegung der Sperrstunde: „Sollte sie, wie in anderen Bundesländern geschehen, auf 22:00 Uhr vorverlegt werden, wäre das ein Desaster für uns. Wir könnten dann nicht einmal die Champions-League-Spiele übertragen, die erst um 20:30 angepfiffen werden. Und es gäbe ein sinnloses Gedrängel, weil man die Konzerte auf 19:00 vorverlegen müsste – von den Umsatzeinbußen ganz zu schweigen.“

Seine Analyse: „Das Vorverlegen der Sperrstunde im Westen der Republik ist Augenwischerei. Das ist nur ein Zeichen an das Ausland, dass wir etwas unternehmen. Man will auf Biegen und Brechen die Skisaison retten. Die Hotel- und Tourismusgastronomie wird gefördert und wir müssen sehen, wie wir rumkommen.“

Wir verabschieden uns von Othmar. Er will das Spiel seines Vereins, dem FC Chelsea, gegen West Bromwich schauen.

Wo findet man Liebe?

Lautaro Alava – Betreiber des Fania, FaniaLive und Coco.
Wo vorher getanzt wurde, stehen heute Tische und Sessel regelkonform aufgestellt.

Es geht anschließend ins FaniaLive, wo wir Lautaro Alava treffen. Er betreibt das „Fania“ am Yppenplatz, das „Coco“ am Gürtel und ein paar Häuser weiter das „FaniaLive“. Sein erster Satz: „Freitag 25. September – übrig geblieben sind 49,40 Euro.“ Nächste Woche spricht er mit der Brauerei über einen Kredit. „Ohne Unterstützung schaffen wir es nicht.

Die Bank hat uns auch einen Kredit angeboten, den müssten wir aber investieren – zum Beispiel in eine Kaffeemaschine. Dabei bräuchten wir das Geld, um zu überleben.

Aber wir haben noch Glück: Wir mieten von den Wiener Linien und die haben uns die Miete für zwei Monate gestundet.“ Auf den Fixkostenzuschuss angesprochen, sagt Lautaro: „Sie haben gesagt nach drei Monaten, dann nach sechs Monaten bekommen wir etwas, aber bisher haben wir kein Geld erhalten.“ Dabei stand ihm auch die Technik im Weg: „Wir haben anfangs versucht, das Online-Formular selbst auszufüllen, aber das muss man in 30 Minuten tun, was unmöglich ist. Nach 30 Minuten wird alles gelöscht, was eingetragen wurde und man muss von vorne anfangen.“

Ich könnte zurzeit alles alleine machen, aber meine Leute müssen arbeiten – sie haben Familien.

LAUTARO ALAVA,
FANIA, FANIALIVE, COCO

Lautaro hat nach dem Lockdown alle Lokale wieder aufgesperrt. „Es sind nicht nur wir als Betreiber betroffen. Es hängen 70 Arbeitsplätze und ihre Familien an meinen Läden. Ich bin dafür verantwortlich, dass meine Leute Geld verdienen, auch in schlechten Zeiten. Gleich kommt der DJ, danach eine zweite Kellnerin, ich brauche die Leute zurzeit nicht. Ich könnte das
alles selber machen, aber meine Angestellten müssen arbeiten – sie haben Familien und Kinder.“ Er führt weiter aus: „Gestern und heute wurde das Konzert hier abgesagt. Das haben sie sehr klug gemacht“, fügt er ironisch an: „Es ist kein Lockdown, aber es fühlt sich an wie ein Lockdown.“ Er dürfte 50 Leuten für ein Konzert im „Fania- Live“ Einlass gewähren, aber nur ohne Bezahlung. Sobald er Eintritt nimmt, der zu 100 Prozent an die Musiker geht, ist es eine Veranstaltung und damit ist der Platz auf 10 Personen begrenzt.

„Sie haben es geschafft, dass Chaos herrscht und dadurch sagen die Leute: Ich gehe nicht mehr aus.“ Lautaro zückt sein Handy und zeigt uns alte Partyfotos aus dem „FaniaLive“: Arme werden in die Luft geworfen, glücklich tanzende Menschen. Es ist ein Bild wie von einem anderen Planeten. „Das hier ist der Gürtel. Um Mitternacht gehen die Leute aus. Um 2 Uhr ist es voll hier, aber wir müssen um 1 Uhr schließen. Den Umsatz machen wir aber zwischen 1 und 3 Uhr. Wir haben für dieses Jahr noch 90 Konzerte geplant. Es ist sehr viel Arbeit, alles zu verschieben.“ Normalerweise macht er im „FaniaLive“ dreimal die Woche Veranstaltungen und am Wochenende legen DJs auf. „Wenn die Familie stresst, die Arbeit nervt, die Woche schlimm war, dann ist das Nachtleben ein nötiges Ventil. Die Leute sind furchtbar gestresst gerade von der Krise. Und wo findet man Liebe und Freunde? Eben im Nachtleben.“ Lautaro weiter:

„Wir sind gesellschaftlich wichtig: Hier gehen die jungen Leute hin, hier ist soziales Leben. In den Nachrichten hat man uns erzählt, wir lassen niemanden verhungern. Aber wo ist das Geld?“ Wir gehen mit Lautaro noch ins Coco, er hat den Laden vor der Krise frisch renoviert. Er begrüßt den Türsteher per Fistbump, der DJ kommt und fängt an, aufzulegen. Man merkt, Lautaro lässt – wie alle Gastronomen hier am Gürtel – seine Angestellten nicht im Stich. Wir trinken Cocktails und reden noch weiter.

Normalerweise wäre der Gürtel jetzt voll von Leuten. Es würde getanzt und geflirtet werden. Corona hat Wien um die Illusion der schönen Nacht gebracht.

The Nightlife ain’t no good life, but it’s my life.

Willie Nelson

Lautaro, Othmar, Sami und Heinz werden nicht aufgeben. Es ist ihre Leidenschaft, diese Läden zu betreiben. Aber ohne Hilfe wird es nicht gehen. Das Licht am Ende des Tunnels ist für die Nachtgastronomie der Scheinwerfer eines auf sie zurasenden D-Zuges, aber rechts und links sind nur Wände. Es stellt sich unweigerlich die Frage, wie eine Stadt nach der Covid-Krise aussehen soll. Die Politik ist jetzt gefragt – mit schlüssigen Konzepten und großzügigen, unbürokratisch bewilligten, finanziellen Hilfen. Sonst hinterlässt die Pandemie neben den gesundheitlichen Opfern auch eine verödete Kulturlandschaft.
Das kann keiner wollen.

© Bilder Alexandra Folwarski

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