Ein Netz aus Baustellen und Verkehrsbehinderungen, das den Alltag der Ottakringer*innen prägt den verregneten Sommer. Die zwar erfreuliche Nachricht, dass gleich mehrere Strecken des Straßenbahnnetzes erneuert werden, ist jedoch durch ein erhebliches Verkehrschaos, das im Zuge der Erneuerungen entstanden ist, getrübt.
Die Straßenbahnen tanzen aus der Reihe
Es ist nicht zu übersehen: Die Wiener Linien haben umfangreiche Bauarbeiten angekündigt. Mehrere Straßenbahnlinien müssen ihren Kurs ändern oder pausieren. Besonders betroffen sind die Linien 40, 41 und 42, die sich durch Umleitungen schlängeln. Und die Linie 46? Sie legt vom 10. Juli bis 20. August 2023 eine Sommerpause ein. Aber auch die Linien 10, 44, 60, D und O müssen sich den baulichen Veränderungen beugen. Ein adäquater Ersatzverkehr bleibt jedoch aus und die Fahrzeiten verlängern sich dadurch erheblich.
Fahrräder als Ersatz? Ein interessanter Schachzug
Die Wiener Linien versuchen, den Ausfall mit einem kostenlosen Fahrradverleih, dem „WienMobil Rad“, zu kompensieren. Ein lobenswerter Versuch, doch stellt sich die Frage: Kann das Rad wirklich die Straßenbahn ersetzen? Und: Wurde diese Form des Ersatzverkehrs ausreichend kommuniziert?
Weitere Baumaßnahmen folgen
Abseits der Gleisbauarbeiten gibt es noch andere Bauprojekte, die den Verkehr beeinflussen. Ein Beispiel ist die Modernisierung der Klinik Ottakring, die bis 2040 geplant ist und bereits im Juli begonnen hat. Dieses Mammutprojekt wird voraussichtlich bis 2026 andauern und könnte zusätzliche Verkehrsbehinderungen verursachen.
Ein Sommer der Geduld
Für die Ottakringer*innen ist es ein Sommer der Geduld und Anpassung. Es bleibt zu hoffen, dass die Bauprojekte planmäßig abgeschlossen werden und der Verkehr in Ottakring bald von den Neuerungen profitieren wird. Bis dahin wäre eine bessere Kommunikation der kostenlosen Fahrradnutzung und eine ausgewiesene Fahrradstrecke als Ersatz für den Straßenbahnverkehr durchaus wünschenswert.
