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Besser unterwegs am Gürtel: Neuer Radweg beim Westbahnhof soll lange Umwege beenden

Wird sich die Heat-Map der gefährlichsten Radstrecken in Wien durch diese Maßnahme verändern?
Der Abschnitt rund um den Westbahnhof zählt zu den meistgenannten Problembereichen in unserer laufenden Erhebung zur Radinfrastruktur in Wien – mit auffallend vielen Meldungen zu Unsicherheit, Konflikten und Wartezeiten. Jetzt kündigt die Stadt eine Maßnahme an, die genau dort ansetzt.

Direkte Verbindung statt Slalom: Neuer Zwei-Richtungs-Radweg geplant

Am Neubaugürtel im 7. Bezirk wird ein rund 250 Meter langer Zwei-Richtungs-Radweg zwischen Stollgasse und Mariahilfer Straße eingerichtet. Das Besondere daran: Er verläuft auf der inneren Gürtelseite – also genau dort, wo Radfahrende bisher zwei Mal den Gürtel queren mussten, inklusive bis zu sieben Ampelphasen.

Künftig soll die Strecke ohne Umwege, kürzer und sicherer zu befahren sein. Möglich wird das, weil eine der vier Fahrspuren bereits seit Anfang 2024 aufgrund einer Baustelle nicht genutzt wird – und laut Stadt Wien der Autoverkehr trotzdem problemlos fließt.

Keine Nachteile für Autofahrer*innen

Die Stadt plant, die bisherige Baustellen-Sperre nach Abschluss der Arbeiten am Wohnprojekt „Sophie 7“ dauerhaft für den Radverkehr umzuwidmen. Der neue Radweg wird durch Betonleitwände vom motorisierten Verkehr abgetrennt. Diese sollen bunt gestaltet werden und nachts vom 13. auf den 14. Juni installiert werden.

Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) verweist darauf, dass der Verkehrsfluss trotz Reduktion von vier auf drei Spuren weiterhin funktioniert habe:

„Durch die neue Direktverbindung sparen sich Radler*innen viel Zeit und Nerven, da sie ohne Umwege und lange Wartezeit an den Kreuzungen direkt und sicher am Neubaugürtel fahren können.“

Breite Zustimmung aus Bezirk und Politik

Auch NEOS-Verkehrssprecherin Angelika Pipal-Leixner nennt die neue Verbindung „einen echten Gewinn für den Radverkehr in Wien“. Und Markus Reiter, Bezirksvorsteher von Neubau (Grüne), betont die dauerhafte Wirkung für den Bezirk:

„Mit dem neuen Radweg schaffen wir eine direkte und sichere Verbindung für Radfahrer*innen und verbessern damit die Infrastruktur im Bezirk nachhaltig.“

Teil der Radweg-Offensive 2025

Die Maßnahme ist Teil der laufenden Radweg-Offensive der Stadt Wien, die in mehreren Bezirken Verbesserungen der Infrastruktur verspricht. Am Gürtel – einer der am stärksten befahrenen Straßenachsen Wiens – ist jede Lücke im Radwegenetz spürbar. Diese Maßnahme schließt eine besonders kritische.

Ob sich die Heat-Map der gefährlichsten Strecken dadurch verändern wird? Das hängt nicht zuletzt von der konkreten Umsetzung und dem Verhalten aller Verkehrsteilnehmer*innen ab.

👉 Unsere aktuelle Heat-Map der unsichersten Stellen im Radverkehr.

Quelle:
Presseaussendung der Stadt Wien vom 26. Mai 2025